Normalerweise unterscheiden Dermatologen zwischen drei verschiedenen Hauttypen: Normaler, trockener und fettiger Haut. Hinzu kommen noch die speziellen Bedürfnisse junger, reifer und empfindlicher Haut. Bei der Mischhaut vereinigen sich wie der Name schon sagt die Merkmale und Kennzeichen mehrerer Hauttypen – leider aber auch ihre Probleme. Meist treten bei der Mischhaut die Eigenschaften von trockener und fettiger Haut zugleich auf. Das birgt einige Herausforderungen für die Reinigung und Pflege von Mischhaut, denn eigentlich müssten sich trockene und fettige Haut gegenseitig ausschließen. Allerdings treten diese verschiedenen Erscheinungsformen in verschiedenen Hautregionen auf und verlangen nach unterschiedlicher Pflege. Nicht selten stellen sich Betroffene die Frage „Was kann ich gegen Mischhaut tun?“. Mit einer speziell abgestimmten Hautpflege-Routine lassen sich insbesondere die Probleme, die dieser widersprüchliche Hauttyp mit sich bringt, gut in den Griff bekommen.
Mischhaut
Eigenschaften und Kennzeichen von Mischhaut
Die Mischhaut wird gerne als Sonderfall bezeichnet, doch sie kommt recht häufig vor. Allerdings sind Frauen des Öfteren betroffen. Meist ist das Auftreten der Mischhaut auch zeitlich beschränkt: Ähnlich wie bei der fettigen Haut, macht die Mischhaut vor allem 15- bis 25-Jährigen zu schaffen.
Als Sonderfall oder als widersprüchlich gilt die Mischhaut, weil sie die Eigenschaften trockener und fettiger Haut gleichzeitig vereint. Sowohl trockene als fettige Haut scheint sich jedoch gegenseitig auszuschließen. Allerdings nicht, wenn verschiedene Hautareale betroffen sind. Die verschiedenen Hauteigenschaften treten demnach in zwar nebeneinanderliegenden, aber unterschiedlichen Hautregionen auf.
Im Gegensatz zu normaler, trockener oder fettiger Haut tritt die Mischhaut ausschließlich im Gesicht auf. Wer also unter Mischhaut im Gesicht leidet, kann unter Umständen am restlichen Körper zu ganz normaler, aber auch zu trockener oder fettiger Haut neigen. So sind eben einige Gesichtspartien eher trocken und andere eher fettig. In der Regel sind es die Wangen, die zur Trockenheit neigen. Diese Hautareale erscheinen wie beim trockenen Hauttyp: matt, feinporig, rau, rissig, möglicherweise sogar mit Schuppen. Außerdem neigen diese Stellen zu Spannungsgefühl und Juckreiz. Betroffen von der übermäßigen Fett- bzw. Talgproduktion ist hingegen die sogenannte T-Zone, also die Gesichtspartie von Stirn, Nase und Kinn. Dort kommt zu dem für fettige Haut typischen Erscheinungsbild. Die Poren sind erweitert, unrein, die Haut glänzt und wirkt ölig und unter Umständen weist sie Mitesser, Pickel oder eventuell sogar Akne auf.
Merkmale von Mischhaut an den Wangen:
- trocken
- matt
- feinporig
- rau und rissig
- schuppig
- Spannungsgefühle und Juckreiz
- Manchmal auch rote Äderchen
Merkmale von Mischhaut in der T-Zone:
- großporig
- glänzend und ölig
- unrein
- Mitesser, Pickel und Akne
Ursachen von Mischhaut
Was ist Mischhaut? Auf diese Frage gibt es bisher leider keine eindeutige Antwort. In den meisten Fällen ist dieser Hauttyp wohl genetisch bedingt. Grundsätzlich gehört die T-Zone auch beim normalen, trockenen oder fettigen Hauttyp zu den Hautarealen, die die meisten Talgdrüsen aufweisen. Stirn, Nase und Kinn weisen demnach also ein natürliches Risiko auf, über mehr Talg zu verfügen als andere Hautpartien. Der Unterschied zwischen fettiger T-Zone und Wangen ist also gar nicht so widersprüchlich wie zunächst vermutet.
Mischhaut entsteht, weil die Talgdrüsen in der T-Zone zu viele Lipide, den sogenannten Talg oder das Sebum produzieren. Dadurch erscheint die Haut eben ölig und glänzend und der überschüssige Talg kann die Haarfollikelkanäle verstopfen und zu unreiner Haut führen. An den Wangen hingegen sind die Talgdrüsen nicht so aktiv, sie produzieren weniger Fette als die Haut benötigt. Ähnlich wie bei der fettigen Haut liegt deshalb der Zusammenhang mit der Hormonproduktion nahe. Insbesondere im Vorkommen der männlichen Sexualhormone (Androgene) erkennen Mediziner die Ursache für die übermäßige Talgproduktion in der T-Zone. In der Pubertät steigt die Talgproduktion sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen, das kann zum einen zu fettiger, aber eben auch zu Mischhaut führen. Nach dem 25. Lebensjahr verringern sich diese männlichen Sexualhormone wieder vor allem bei Frauen und der Körper schüttet vermehrt weibliche Hormone wie Gestagen und Östrogen aus. Frauen, die allerdings die Anti-Baby-Pille absetzen oder kurz vor der Menstruation stehen werden vermutlich wieder mit den Problemen der Mischhaut zu kämpfen haben.
Dermatologen vermuten, dass Mischhaut dazu vor allem erblich veranlagt ist. Wenn also bereits die Eltern oder Geschwister damit zu kämpfen hatten, dann ist es wahrscheinlich, dass man auch selbst in dem entsprechenden Lebensabschnitt zu Mischhaut tendieren wird. Mischhaut kann sich aber auch eigenständig entwickeln, zum Beispiel durch falsche Pflegeprodukte. Kosmetische Produkte mit hautreizenden Inhaltsstoffen, die etwa parfümiert sind, zu viele ätherische Öle und Alkohol enthalten können die Haut irritieren. In diesem Falle versucht sich die Haut mit einer Überproduktion an Talg gegen diese Hautreizung zu wehren.
Ebenso kann die Ernährung ausschlaggebend für das Erscheinungsbild der Haut sein. Wer sich viel von fettigen oder zuckerreichen Lebensmitteln und Speisen ernährt, tendiert eher zu fettiger oder Mischhaut. Als besonders schädlich auch für die Haut gelten Nikotin und Alkohol. Nikotin hemmt die Durchblutung des gesamten Organismus. Dadurch verlangsamt sich auch der gesamte Stoffwechsel und die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen. Die Haut von Rauchern wird deshalb grau und fahl. Auch Alkohol wirkt sich schädlich aus, ähnlich wie beim Tabakkonsum. Allerdings weiten sich durch den Alkoholkonsum die Äderchen und die häufig platzen um die Nase herum die Blutgefäße. Bei übermäßigem Alkoholkonsum führt das zu der bekannten und sogenannten Trinkernase.
Was tun bei Mischhaut?
Bei einer vorliegenden Krankheit, die die Mischhaut verursacht, kann die Therapie der zugrundliegenden Erkrankung den Symptomen Abhilfe schaffen. Anders sieht es aus, wenn man zur Mischhaut aus genetischen Gründen tendiert. Dennoch kann man insbesondere auf äußere Faktoren Einfluss nehmen. So lässt sich zum Beispiel durch den Verzicht auf hautreizende, kosmetische Pflegeprodukte sicherlich positiv auf das Hautbild einwirken. Als Gegenmaßnahme empfiehlt sich ebenfalls eine Ernährungsumstellung. Verzichten Sie weitestgehend auf fettige und zuckerreiche Speisen, dadurch kann sich das Erscheinungsbild der Haut deutlich verbessern. Tabu sollten dabei vor allem aufgrund ihrer durchblutungshemmenden Eigenschaften Nikotin und Alkohol sein. Obst und Gemüse sind hingegen gute Vitamin- und Nährstofflieferanten, die auch für die Kollagen- und Elastenproduktion in den Hautzellen wichtig sind.
Reinigung und Pflege von Mischhaut
Da die Mischhaut sehr empfindlich ist und stark auf äußere Reize reagiert, bedarf sie einer speziell auf sie abgestimmten Reinigung und Pflege. Aggressive Reinigungsprodukte sollten deshalb auf keinen Fall zum Einsatz kommen, dadurch würde die Haut zusätzlich gereizt und vor allem in der T-Zone mit weiterer Talgproduktion reagieren.
Die öligen Hautpartien lassen sich am besten mit sanften Reinigungsmitteln, eventuell auch Reinigungstüchern von Schmutz und Make-Up befreien. Verwenden Sie dabei vor allem lauwarmes Wasser und entfernen sie die Rückstände sanft. Auch zu heftiges Rubbeln kann die Haut irritieren.
Die trockenen Hautareale hingegen bedürfen einer anderen Hautpflege. Die Wangen können Sie also mit rückfettenden Cremes pflegen oder mit neutralen Ölen, jedoch ohne Duftstoffe. Achten Sie bei dem Kauf von entsprechenden Reinigungs- und Pflegeprodukten, dass die Produkte möglichst wenig Inhaltsstoffe enthalten, vor allem aber hautfreundlich und pH-neutral sind.