Die wichtigste Funktion von Hyaluron ist das Binden von Wasser. Von Natur aus kommt Hyaluronsäure im gesamten Körper vor, zur Hälfte in Haut und Bindegewebe. Dort hält sie diese Körperstellen geschmeidig und sorgt für eine schnelle Wundheilung. Auch in den Bandscheiben befindet sich Hyaluronsäure: Hier fungiert sie als Puffer, damit die Bandscheiben nicht aneinander reiben. Im Augapfel findet sich der Stoff ebenfalls. Dort wurde er 1934 entdeckt – und zwar im Glaskörper eines Rinderauges.
Hyaluron – was ist es und wie wirkt es?
Wie entsteht Hyaluronsäure im Körper?
Primär wird Hyaluronsäure als Mittel gegen Hautalterung beworben, was nachvollziehbar ist: Mit steigendem Alter sinkt die Produktion im Körper, was bedeutet, dass der Stoff zugeführt werden muss. Chemisch betrachtet ist die Hyaluronsäure eine Kette aus 250 bis 50.000 Disacchariden. Dies sind Zuckerverbindungen, auch bekannt als „Zweifachzucker“. Zuständig für das Verlängern der Zuckerketten sind die Hyaluron-Synthasen HAS1, HAS2 und HAS3. Sie gehören zu den Proteinen und befinden sich in der Zellmembran. Damit die Zuckerketten der Hyaluronsäure im ganzen Körper verteilt werden, müssen sie aus der Zellmembran heraus zu den Zellzwischenräumen gelangen. Diese Aufgabe übernehmen andere Proteine, die ABC-Transporter.
In den Zellzwischenräumen angelangt, speichert die Hyaluronsäure beispielsweise Feuchtigkeit. Wenn ihre Produktion nachlässt, gibt es diese Speichermöglichkeit nicht mehr im selben Maße wie zuvor: Schon im Alter von 40 Jahren befindet sich nur noch halb so viel im Körper wie bei Jugendlichen, mit 60 dann kaum noch etwas. In der Folge wird die Haut trockener und ist weniger straff. Negativ wirken sich außerdem Faktoren wie UV-Strahlung und Rauchen aus.
Wissenschaftlich bewiesen: Hyaluron hält die Hautalterung auf
Viel trinken und eine gesunde Ernährung nennen viele Prominente als Schlüssel für ein jüngeres und frischeres Erscheinungsbild. Doch hilft das nicht mehr, wenn der Körper zu wenig Hyaluron produziert. Ein Hautpflegeprodukt wie eine Creme oder ein Serum mit Hyaluronsäure kann Abhilfe schaffen. Das ist nicht nur ein Versprechen aus der Werbung, auch die Wissenschaft sieht das Potential der Hyaluronsäure. Heute wird der Stoff in der Regel nicht mehr aus tierischen Bestandteilen wie Hahnenkämmen gewonnen, sondern im Labor synthetisiert. Das garantiert eine hohe Reinheit und Verträglichkeit. Hyaluronsäure in Beauty-Produkten wirkt lokal, zum Beispiel an Falten: Sie füllt die Zwischenräume der Kollagenfasern wieder auf, die sich im Bindegewebe befinden.
Die aufgetragene Hyaluronsäure bindet Wasser in den oberen Hautschichten. Dieses wird dort gespeichert. Durch die neu gebildete Feuchtigkeit sieht die Haut straffer aus: Sie ist wieder elastischer und Fältchen werden reduziert.