Die Wahl der richtigen Sonnencreme ist nicht mehr länger nur eine Frage der persönlichen Vorliebe, sondern der ethischen Verantwortung. Denn manche Inhaltsstoffe in herkömmlicher Sonnencreme schädigen die Korallenriffe der Weltmeere nachhaltig, wenn sie vom Körper in den Ozean gelangen.
Umweltschutz und Sonnencreme? Was hat Sonnenschutz mit Korallen zu tun?
Bedenkliche UV-Filter: Schädlich für Mensch und Umwelt
Jahrzehntelang lautete die goldene Sommerregel Nummer 1: eincremen, eincremen, eincremen – denn UV-Licht ist bekanntermaßen ein erheblicher Risikofaktor für Hautkrebs, wann immer wir unsere Haut ungeschützt der Sonne aussetzen. Und vor allem im Wasser ist die Strahlung durch die starke Reflexion besonders gefährlich. Was also sollte daran falsch sein, sich einzucremen? Die Antwort ist: Der Sonnenschutz selbst.
Lange Zeit war nicht bekannt, welche Substanzen den Schutz der Haut übernehmen – und schon gar nicht, was er für Spuren hinterlässt. Zum Glück sind wir heute einen Schritt weiter, wissen mehr über die Abbaufähigkeit und Wirkung von Stoffen und können als Verbraucher entscheiden, was wir verwenden. Und das ist auch nötig, denn Umweltschäden durch chemische Substanzen in Sonnenschutzmitteln nehmen zu. Die Haut vor dem Sonnenbad mit ausreichend UV-Schutz zu versehen, ist aber nach wie vor sinnvoll und ratsam.
Doch was macht gewisse Stoffe in Sonnencremes eigentlich so gefährlich? Sie gefährden das Leben im Meer, denn auch wasserfeste Sonnencreme ist nur sehr bedingt wasserfest. Und so gelangen jährlich an beliebten Schnorchel- und Badeküsten 4000 bis 6000 Tonnen Sonnenschutzmittel in die Meere – und bleichen vom Nordatlantik bis zu entlegenen Gebieten in der Südsee die Riffe aus.
Das passiert konkret: Die in zahlreichen europäischen UV-Schutzprodukten enthaltenen UV-Filter Oxybenzon, Octinoxat und Octocrylen greifen in den Stoffwechsel der Korallenpolypen ein und können zum Absterben der Riffe führen, vor allem dann, wenn die Korallen durch andere Einflüsse ohnehin bereits geschwächt sind. Wie italienische Ökologen von der Universität in Bologna erst kürzlich zeigten, erreicht Octocrylen in der Adria mittlerweile Spitzenwerte: Kein synthetischer Sonnenschutz wird dort so häufig im Meeresboden gefunden, wie dieser. Doch nicht nur die Umwelt und das sensible Ökosystem der Ozeane, auch wir Menschen müssen mit gravierenden Folgen rechnen: Die UV-Filter sind nur schwer abbaubar und reichern sich in zahlreichen Meerespflanzen und -tieren an – und landen über die Nahrungskette am Ende bei uns. Zudem stehen einige UV-Filter auch im Verdacht, im menschlichen Körper hormonell aktiv zu sein.
Einige Länder haben bereits strikte Maßnahmen zum Schutz der Meere getroffen. Sie wollen die schwerwiegenden und irreparablen Schädigungen nicht mehr länger hinnehmen und reagieren mit strikten Konsequenzen: Etliche Urlaubsgebiete in Mexiko, der pazifische Inselstaat Palau und der Bundesstaat Hawaii haben ein Verbot für die besonders korallenschädigenden UV-Filter Oxybenzone und Octinoxate beschlossen. Urlauber, die sich nicht an die neuen Regelungen halten, müssen auf Palau seit Januar 2020 tief in die Tasche greifen. Im US-Bundesstaat Hawaii gilt ab 2021 ein Verbot von Cremes, die die gefährlichen korallenschädlichen Filter enthalten. Wer dagegen verstößt und erwischt wird, muss ein Bußgeld von umgerechnet bis zu mehreren hundert Euro bezahlen.
Sonnenschutz ohne Kompromisse: Welchen UV-Schutz kann man guten Gewissens verwenden?
Grundsätzlich unterscheidet man bei Sonnencremes zwei Arten von UV-Schutz: chemische und mineralische UV-Filter. Chemische Sonnenpflege schützt die Haut, indem sie die UV-Strahlen auf der Haut in Wärme umwandelt. Der mineralische UV-Schutz funktioniert nach dem physikalischen Prinzip der Reflexion: Die Pigmente Zinkoxid und Titandioxid reflektieren das Licht wie ein Schutzschild, sodass es gar nicht in die Haut eindringen kann. Damit der „Weißeleffekt“ nicht so stark ist, werden heute mikroskopisch kleine Partikel der Pigmente verwendet. Prinzipiell gilt: In jedem Fall sollte man sich die Inhaltsliste genau durchlesen und zum Schutz von Korallen darauf achten, dass die Stoffe Oxybenzon, Octinoxat und Octocrylen nicht enthalten sind.
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