In der Pubertät tritt sie am häufigsten auf. Aber auch später können Frauen wie Männer die lästige, hormonell bedingte Hautkrankheit entwickeln – und auch Spätakne kann Narben hinterlassen. Wie man sie vermeidet und was zu tun ist, wenn es bereits zu Narbenbildung gekommen ist…
Aknenarben – Wie man vorbeugt und wie man sie wieder los wird
Gefürchtet und oft belächelt – wenn Akne spuren hinterlässt
Wenn man das Erscheinungsbild der Haut mit einer Landschaft vergleicht, dann könnte man bei glatter Haut an eine schöne Sandwüste von oben denken – weich, geschmeidig, ebenmäßig. Bei Akne eher an eine zerklüftete Landschaft mit Geröll und Löchern. Für die Betroffenen ist dieser Zustand der Haut, der sich nicht nur im Gesicht, sondern auch auf dem Rücken, dem Nacken, Dekolleté oder den Oaberarmen zeigen kann, eine große Belastung, in vielerlei Hinsicht. Nicht nur in der Akutphase, sondern auch bezüglich der Sorge, dass sich Narben bilden und das Hautbild nachhaltig prägen. Wie entsteht die Hautkrankheit und wie bekommt man sie nach heutigem Forschungsstand und mit welchen kosmetischen Möglichkeiten in den Griff? Und lassen sich einmal entstandene Narben wieder beseitigen?
Hormone, genau genommen Androgene, also männliche Geschlechtshormone sind Schuld am Schlamassel unserer Haut. Durch eine Verkettung von Reaktionen verstopfen die Talgdrüsen, Entzündungen durch Bakterien der Hautflora nehmen ihren Gang und sorgen für die optisch sichtbaren Folgen, nämlich unschöne Pusteln und Pickel. Aknenarben zeigen sich als Einsenkungen oder Erhebungen in der Haut. Grund sind Entzündungen, die das Gewebe schädigen. Beim „Wiederaufbau“ des geschädigten Gewebes passieren Fehler, zum einen werden nicht genug Kollagenfasern gebildet (Einsenkung) oder es wird zu viel Gewebe produziert (Erhebungen), was sich durch wulstig-erhabene Narben zeigt.
Bei einem leichten Verlauf genügt eine regelmäßige Hautreinigung
Wer seine Haut mit passenden Mitteln gut reinigt und pflegt, erreicht damit meist schon eine Besserung. Sollte das nicht der Fall sein und die Akne stärker ausfallen, empfiehlt sich eine Beratung durch den Hautarzt. Der kann den genauen Zustand der Haut bestimmen, einen Behandlungsplan aufstellen und spezielle Cremes und Medikamente verschreiben. Außerdem wird er Tipps geben – etwa, entzündete Pickel und Mitesser nicht selbst auszudrücken. Besonders das ist wichtig, um eine Narbenbildung zu verhindern, also niemals selbst Hand anlegen. Je früher mit der Behandlung gestartet wird, desto geringer das Risiko für Narben. Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und zeigen sich Furchen und verdicktes Gewebe, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Als ein gängiges wie wirksames Mittel hat sich Fruchtsäurepeeling erwiesen. Es unterstützt zum einen die Zellerneuerung und lindert zum anderen Entzündungen in der Haut.
Aknenarben schonend aber effektiv entfernen
Die ästhetische Medizin verfügt mittlerweile über eine ganze Reihe von Methoden, um Narben in häufig mehreren Sitzungen zu behandeln. Allerdings werden die Kosten dafür meist nicht von den Krankenkassen übernommen. Z.B. können muldenartige Aknenarben mit Fillern wie Hyaluron unterspritzt werden. Allerdings muss die Behandlung jährlich aufgefrischt werden, weil der Filler nach und nach vom umliegenden Gewebe resorbiert wird und damit seine polsternde Wirkung einbüßt. Bei der Abrasion wird unter Betäubung das Narbengewebe abgeschliffen, unter dem entstandenen Schorf bildet sich dann neues Gewebe, die Narben verblassen. Häufig wird ein Laser eingesetzt – sehr effektiv, um lästige Narben zu entfernen: Damit werden kleinste Verletzungen im Gewebe verursacht. Diese minimalen Defekte setzen die hauteigenen Regenerationsmechanismen in Gang und stimulieren sie, neues und gesundes Gewebe aufzubauen. Zudem werden durch die Abtragung von Narbengewebe Unebenheiten ausgeglichen.
Ob aber in einer dermatologischen Praxis ein Laser oder aber das sogenannte Micro-Needling einsetzt wird, ein Roller mit feinen Nadeln, entscheidet sich beim Vorgespräch- bzw. der bei der Anamnese. Eine noch recht neue, aber dennoch bewährte Methode zur Milderung von Aknenarben der Haut ist das Medical Needling: Viele feine Nadeln leiten Radiofrequenzwellen bis zu zwei Millimeter tief in die Haut. Tiefere Hautschichten werden erwärmt, was eine Aktivierung der Kollagenfasern bewirkt. Mit dieser Behandlung können die wesentlichen Hautschichten gestrafft werden. Auch der Kollagenabbau als natürlicher Teil des Alterungsprozesses, wird so aufgehalten, die Haut bekommt ein „Mini-Lifting“ und kann sich erneuern, Narben werden abgemildert. Laut Hautärzten eignet sich die Methode besonders gut bei Aknenarben.