Allergische Reaktionen der Haut

Wie sieht eine allergische Reaktion der Haut aus?

Wenn die Haut juckt und brennt und sich ein Ausschlag bildet, kann eine Allergie dahinterstecken. Was die Auslöser dafür sind und was das über die Haut verrät, klären wir hier.

Die Redewendung „Eine ehrliche Haut sein“ kennt jeder. Sie kommt nicht von ungefähr: Die Haut, das größte menschliche Organ und zugleich seine schützende Barriere zur Außenwelt, zeigt ehrlich, wie es ihm geht. Wird das Gleichgewicht der Haut gestört oder gar bedroht, macht sich das – früher oder später – bemerkbar. Reagiert die Haut allergisch auf Einflüsse aus ihrer Umwelt, bekommen wir das deutlich zu spüren. Das ist zunächst mal eine gesunde Abwehrreaktion – das hauteigene Immunsystem wehrt unliebsame Stoffe ab und zeigt, dass ihm etwas im wahrsten Sinne nicht „passt“. Für die Betroffenen ist das in jedem Fall unangenehm.

Allergische Reaktion der Haut

WIE SIEHT EINE ALLERGISCHE REAKTION DER HAUT AUS?

Die allergische Hautreaktion braucht nicht viele Worte. Sie macht ihr Unwohlsein mit einem Ausschlag deutlich: Es bilden sich Rötungen, Papeln, Quaddeln, Bläschen, eitrige Pusteln oder entzündliche Ekzeme, es sind die sichtbaren Hautreaktionen, fast immer verbunden mit Juckreiz und Brennen. Die Ursachen sind dagegen vielfältig. Wenn die allergische Reaktion anhält oder immer wieder auftaucht, stehen verschiedene Testverfahren bei einem/einer Allergologe/-in zur Verfügung, um die genaue Ursache zu finden. Das ist in zweierlei Hinsicht wichtig: einerseits, um den oder die auslösenden Stoffe auszumachen. Und andererseits, um eine Erkrankung der Haut oder des Organismus, die äußerlich einer Allergie ähnelt, auszuschließen. Denn – so mehrdeutig ist die Sprache der Haut – hinter den genannten Symptomen können viele verschiedene Auslöser und Ursachen stecken, die man im Zweifel lieber abklären sollte.

Fest steht: Immer mehr Menschen leiden irgendwann im Leben unter allergischen Beschwerden der Haut. Viele davon verschwinden von selbst und lassen sich durch passende Pflege – die vor allem keine reizenden Stoffe enthält – vermeiden und lindern. 15 bis 20 der deutschen Bevölkerung haben eine Empfindlichkeit gegenüber einem Allergen. Generell unterscheidet die Medizin zwei Typen der Hautallergie: die Allergie vom Soforttyp (Typ-I-Allergie) und die Kontaktallergie.

Die Typ-I-Allergie

Wie der Name „Soforttyp“ verrät, reagiert die Haut bei dieser Form der Allergie prompt – wenn eine Mücke sticht oder eine Brennnessel die Haut reizt, bildet sich meistens innerhalb weniger Sekunden die typische „Quaddel“ als Reaktion auf das Gift. Das Gewebe schwillt an, brennt (vor allem beim Pflanzengift, aber auch bei tierischen Giften wie bei einem Wespenstich) und juckt. Auch eine Lebensmittelunverträglichkeit kann eine allergische Hautreaktion hervorrufen, genau wie Medikamente und deren Abbauprodukte. So schnell wie sie sich gezeigt hat, verschwindet die Allergie vom Soforttyp häufig auch wieder. Ein kühlender Wickel oder ein beruhigendes Gel beschleunigt das Ganze noch. Beim Soforttyp einer Allergie werden Antikörper gebildet, die auf den auslösenden Stoff spezialisiert sind. Vor allem der Juckreiz stellt hier eine Komplikation dar – wird unkontrolliert, vor allem in der Nacht, gekratzt, kann sich die Hautstelle entzünden.

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DIE KONTAKTALLERGIE – WENN DIE IMMUNANTWORT ZEITVERZÖGERT KOMMT

Anders funktioniert die Kontaktallergie, sie zählt zum Spättyp der Allergien: Es kann Stunden oder sogar Tage dauern (bis zu drei), bis nach einer direkten Berührung mit dem auslösenden Stoff eine allergische Reaktion auf der Haut eintritt. Die allergieauslösende Substanz – das Allergen – kommt also mit der Haut in Kontakt, doch erst zeitverzögert zeigen sich Entzündungen in den oberen Hautschichten. Sichtbar als Bläschen, gerötete trockene und schuppende Hautstellen, mitunter auch mit Schwellungen. Häufige Symptome einer Kontaktdermatitis sind auch wunde, nässende Stellen, die im Prinzip am ganzen Körper auftreten können.

Wie es dazu kommt? Das Immunsystem hat das Allergen nach einer ersten Begegnung als gefährlich eingestuft, aus dieser Sensibilisierung für eine bestimmte Substanz wird eine Allergie. Als Reaktion des Immunsystems auf das Allergen werden Entzündungsprozesse in der Haut ausgelöst, die Kontaktdermatitis blüht auf. Die Überempfindlichkeit der Haut gegenüber der Substanz bleibt ein Leben lang, und durch die verzögerte Reaktion gestaltet sich die Diagnose schwieriger. Langfristig hilft es nur, den Auslöser zu kennen und dann möglichst zu meiden.

Bei einer Kontaktallergie reagiert das Immunsystem anders

Es kommt hierbei nicht zur Bildung von Antikörpern wie beim Soforttyp, stattdessen schickt die Abwehr spezielle Zellen ins Rennen, die sich im wörtlichen Sinn bereits auf winzige Mengen des auslösenden Stoffes „einschießen“ – sie produzieren bei Kontakt Botenstoffe, wodurch es zu einer Kaskade von Entzündungsreaktionen kommt. Es gibt rund 3.000 bekannte Stoffe, die für die Haut als allergieauslösend identifiziert wurden. Viele davon können aber relativ schnell ausgeschlossen werden. Zu den bekanntesten und häufigsten Allergenen zählen:

  • Metalle (Nickel, Kobalt)
  • Latex
  • Duftstoffe in Parfums, Kosmetik, Reinigungsmitteln
  • Weitere Inhaltsstoffe in Kosmetikprofukten und Haarfarben
  • Konservierungsmittel
  • Naturheilmittel (z.B. Perubalsam, Arnika, Teebaumöl, Propolis, Schafgarbe)
  • Ätherische Öle

 

Die meisten allergischen Reaktionen im Gesicht sind auf den direkten Kontakt mit einem Allergen zurückzuführen – häufig steckt es in Cremes oder Make-up. Aber auch eine Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln kann sich im Gesicht äußeren – hier zeigt sich die Reaktion dann in der Regel um den Mund herum oder an den Lippen. Ursache für Ausschläge wie rote Flecken bzw. Rötungen oder Quaddeln im Gesicht ist meist eine Kontaktallergie: Viele Kosmetika enthalten hochallergene Bestandteile – die Allergie ist aber meist nur oberflächlich und klingt schnell wieder ab.

Ectoin

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