Einen rosigen Teint, den wünscht man sich. Doch was, wenn Wangen, Nase und Kinn dauerhaft leicht oder auch stark gerötet sind? Ist dies der Fall, liegt höchstwahrscheinlich eine sogenannte Couperose (franz. für „Kupferrose“ oder „Kupferfinne“) vor, eine genetisch bedingte Erweiterung der kleinen Blutgefäße in der Haut – in der Medizin mit dem sperrigen Begriff Teleangiektasien bezeichnet.
Rötungen im Gesicht – Ist das Couperose?
Rötungen im Gesicht – Ist das Couperose?
Einen rosigen Teint, den wünscht man sich. Doch was, wenn Wangen, Nase und Kinn dauerhaft leicht oder auch stark gerötet sind? Ist dies der Fall, liegt höchstwahrscheinlich eine sogenannte Couperose (franz. für „Kupferrose“ oder „Kupferfinne“) vor, eine genetisch bedingte Erweiterung der kleinen Blutgefäße in der Haut – in der Medizin mit dem sperrigen Begriff Teleangiektasien bezeichnet. „Die Couperose bezeichnet eine anlagebedingte Erweiterung der oberflächlichen Kapillargefäße. Das in diesen erweiterten Äderchen fließende Blut schimmert durch die Haut durch“, so der Saarbrücker Dermatologe Dr. Dirk Landwehr. „Typische Symptome sind mit dem bloßen Auge erkennbare Äderchen sowie geflechtartige Rötungen, vor allem im Bereich der Nase, der Wangen und dem Dekolleté.“ Zudem ist die Gesichtshaut häufig sehr trocken und empfindlich. Während die Äderchen im Anfangsstadium meist nur vorübergehend auftreten, können sie sich in einem fortgeschrittenen Stadium dauerhaft zeigen.
Woher die roten Äderchen kommen
Nach heutigem Wissensstand kommen bei einer Couperose verschiedene Faktoren zusammen. Vor allem ist wie schon erwähnt eine genetische Disposition – darüber sind sich die Experten heute einig – bei dieser Form der Hauterkrankung nicht von der Hand zu weisen. Das bedeutet: Eine von den Eltern vererbte tendenziell schwache und dünne Haut kann leichter zu den sichtbar roten Äderchen im Gesicht führen, genau wie eine ebenfalls genetisch veranlagte Bindegewebs- sowie Gefäßschwäche. Auch leiden Menschen mit einem helleren Hauttyp und mit blonden oder rötlichen Haaren häufiger an Couperose als jene mit einem dunkeln Teint. Doch auch Faktoren wie Bluthochdruck oder häufige, intensive Sonnenbäder können zu einer Entzündungsreaktion in den Blutgefäßen führen, weiß Hautarzt Dr. Landwehr. „Dadurch bilden sich Teleangiektasien aus, also makroskopisch sichtbare Erweiterungen der Kapillaren.“ Auch psychische Faktoren wie chronischer Stress oder Ärger begünstigen die Couperose. Nicht außer Acht zu lassen sind zudem äußere Faktoren wie Waschmittel, bestimmte Duftstoffe oder äußerlich anzuwendende Medikamente wie beispielsweise Kortisonsalben. Auch heiße Bäder, scharfes Essen, ein übermäßiger Alkoholkonsum oder körperliche Anstrengungen können die Hautreizung hervorrufen. Denn Stresshormone wie Adrenalin können in der Haut entzündliche Prozesse auslösen. Und auch als Folge einer Rosazea, einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung, die meist das Gesicht betrifft, kann Couperose auftreten.
Couperose – was wirklich hilft
Wer mit Couperose zu kämpfen hat, wählt am besten eine Spezialpflege aus der Apotheke, die sich auf dieses Hautphänomen spezialisiert hat. Produkte, die mit pharmazeutischer Hyaluronsäure angereichert werden, eignen sich beispielsweise sehr gut. Denn zu Couperose neigender Haut ist meist sehr trocken – Hyaluronsäure schenkt ihr, dank der Fähigkeit, große Mengen an Wasser zu speichern, viel Feuchtigkeit. Doch nicht nur ein hohes Feuchtigkeitslevel ist bei einer Couperose essenziell. Es gilt insbesondere auch, die Hautbarriere zu stärken, die im Falle einer Erkrankung gestört ist. Äderchen, Rötungen und Pusteln treten so gerne verstärkt hervor.
Die sogenannte INCI-Liste („International Nomenclature Cosmetic Ingredients“), eine EU-weit geltende Richtlinie zur Rohstoff-Bezeichnung in kosmetischen Produkten, gibt Aufschluss über die jeweils enthaltenen Inhaltsstoffe. Diese Liste findet sich auf der Rückseite eines jeden Kosmetikprodukts. Im kosmetischen Bereich haben vor allem auch jene Produkte gute Ergebnisse erzielt, die mit Weihrauch angereichert sind, erklärt Dermatologe Dr. Dirk Landwehr. „Verantwortlich dafür sind die darin enthaltenen Boswelliasäuren, eine Gruppe chemischer Verbindungen, die im Harz der Weihrauchbäume vorkommt.“ Wer nach einer dauerhaften Lösung sucht, dem raten Experten wie Dr. Landwehr zu einer Lasertherapie oder zu einer Therapie mit Blitzlichtlampen mit oder ohne zusätzliche Anwendung von Radiofrequenzstrom. „Nach drei bis fünf Sitzungen lassen sich die meisten Formen von Couperose mittel-und langfristig stark verbessern oder gar zum Verschwinden bringen“, so der Mediziner, der auch noch auf eine verschreibungspflichtige Creme hinweist. „Sie wirkt zuverlässig, lässt die Gefäße allerdings nur für sechs bis acht Stunden verblassen, indem sie verengt werden und das Blut folglich nicht mehr durchschimmern kann.“
Wer gerne Peelings verwendet, sollte – falls von Couperose betroffen – folgendes beachten: Grobe Peelings besser nicht auf jenen Stellen verwenden, die von Couperose betroffen sind. Eine gute Alternative zu herkömmlichen Peelings stellen Enzympeelings dar. Sie befreien die Haut von abgestorbenen Hautschüppchen und sind dabei besonders schonend.
Besonders bei der Gesichtsreinigung gibt es noch einen weiteren Punkt zu beachten: Um die ohnehin empfindliche Haut bei Couperose nicht zu reizen, sollte auf jegliche Reibung verzichtet werden. Besser das Gesicht nur sehr sanft mit einem weichen Handtuch abtupfen. Und insbesondere im Sommer sollten Betroffene immer dafür sorgen, dass die Haut gut vor der Sonne geschützt ist. Denn Sonnenlicht kann Couperose-Symptome im schlimmsten Fall verstärken.
Bei akuter Couperose gibt es außerdem einen cleveren Schmink-Tipp: Die betroffenen Hautstellen am besten mit einem grünstichigen Abdeckstift oder Concealer kaschieren. Die Komplementärfarbe zu Rot neutralisiert die Rötungen. Anschließend ein Make-up mit hoher Deckkraft auftragen und zum Schluss mit Puder mattieren.
Natürliche Hilfsmittel bei Couperose
Insbesondere im Winter, wenn man länger an der frischen Luft war, haben Betroffene mit den roten Gesichtsstellen unter Umständen länger zu kämpfen als in den wärmeren Sommermonaten. Was jetzt hilft, sind hautberuhigende Maßnahmen wie zum Beispiel feuchte Kompressen oder kühlende Gels mit Minze und Eukalyptus (gibt es in der Apotheke). Durch den kühlenden Effekt verengen sich die oberflächlichen Blutgefäße, Rötungen werden gelindert. Aus diesem Grund empfiehlt es sich auch, das Gesicht nach der Reinigung kühl abzuspülen.
Auch Kompressen mit schwarzem Tee, Zinnkraut (in Apotheken oder Reformhäusern erhältlich), Arnika oder Rosskastanie helfen als SOS-Maßnahme. Zudem wirken diese Inhaltsstoffe vorbeugend gegen eine weitere Ausbreitung von Couperose, da sie das Bindegewebe kräftigen.
Hochwertiger Honig – da sind sich Wissenschaftler und Experten einig – hat heilende Eigenschaften auf die Haut, vor allem auch bei Couperose. Honig wirkt dabei entzündungshemmend sowie antibakteriell und sollte mindestens 30 Minuten auf der Haut verbleiben. Da auch Kurkuma antibakterielle Eigenschaften besitzt, macht es durchaus Sinn, einen Teelöffel in die Honigmaske zu mischen. Ebenfalls ein bewährtes Heilmittel aus der Küche: Leinsamenöl. Mit den enthaltenen Omega-3-Fettsäuren kann es eine extrem beruhigende Wirkung auf gereizte und irritierte Haut haben. Dafür einfach ein wenig Leinsamenöl auf die gereinigte Haut auftragen und einwirken lassen.
Da Stress und andere seelische Belastungen einen großen Effekt auf die Haut haben, ist es bei Couperose ebenfalls sinnvoll, Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation, Autogenes Training oder spezielle Atemtechniken in den Alltag einzubauen. Regelmäßig angewendet helfen diese Maßnahmen nachweislich, Anspannungen abzubauen und zu mehr innerer Ausgeglichenheit zu finden.
Mit der Kraft der Natur gegen Couperose
Neben den Hilfsmitteln von außen, macht auch eine innere Reinigung Sinn – so lautet zumindest der Ansatz der Naturheilkunde. Sie sieht die Couperose nicht als reine Hauterkrankung, sondern vielmehr als Symptom eines viel größeren Problems. So wird angenommen, dass die Hautirritation das äußere Abbild einer inneren Störung ist, das beispielsweise mit Kombucha-Tee behoben werden kann. Kombucha soll das Blut reinigen und den Stoffwechsel anregen. Bei regelmäßiger Anwendung würde der Körper bei der Heilung der Hautkrankheit unterstützt werden. Eine ebenfalls sinnvolle Ergänzung der schulmedizinischen Behandlung sollen blutreinigende Tees wie Brennessel, Löwenzahn, Bärlauch oder Scharfgabe darstellen.
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Dermatologische Pflege bei empfindlicher und zu Couperose neigender Haut